Präsidentschaftsdebatten wurden in den USA erstmals 1948 geführt und stellen inzwischen eine bedeutende Wahlkampftradition dar. Für die Amtsanwärter bieten sie die seltene Gelegenheit, von Angesicht zu Angesicht und live im Fernsehen um Wähler zu konkurrieren. Während der Debatte diskutieren die wichtigsten Kandidaten oft hitzig über eine Reihe von Problemen aus Wirtschaft, Außenpolitik, Bildung oder aus anderen Bereichen, die meist die strittigsten Themen ihrer Zeit ausmachen. Obgleich die Debatten nicht verfassungsrechtlich vorgeschrieben sind, haben sie sich zu einem festen Bestandteil des Wahlprozesses entwickelt und nehmen wohl auch entscheidenden Einfluss auf das Wahlergebnis. Hauptsächlich werden dabei unentschlossene Wähler anvisiert, die sich in Bezug auf die Partei oder die politische Überzeugung des Anwärters noch nicht positioniert haben.

Präsidentschaftsdebatten finden üblicherweise spät im Wahljahr statt, nachdem die Parteien ihre Kandidaten aufgestellt haben. Diese treffen in einem großen Saal vor Publikum aufeinander, von wo aus ihr Streitgespräch live ins nationale Fernsehen übertragen wird. Die Formate solcher Debatten sind vielfältig, so können etwa Fragen an die Kandidaten sowohl von einem oder mehreren Moderatoren als auch von Zuschauern gestellt werden.