Nouveau Réalisme (Neuer Realismus) ist eine französische Bewegung, die 1960 vom Kritiker Pierre Restany gegründet wurde. Sie war der Fokus für Entwicklungen, die als das europäische Gegenstück zu Pop-Art gesehen werden können. Neben Malerei machten Nouveau Réaliste-Künstler umfassend Gebrauch von Collagen und Assemblagen, indem sie reale Objekte direkt in ihr Werk verarbeiteten und den Readymades von Marcel Duchamp eine Schuld anerkannten. Die führenden Vertreter dieser Perspektive waren Arman, César, Christo, Tinguely und Daniel Spoerri. Raymond Hains, Mimmo Rotella, Jacques Mahé de la Villeglé und Wolf Vostell entwickelten die Décollage, oder die Technik der zerrissenen Plakate, und schafften beeindruckende Arbeiten aus zusammengetragenen Plakatschichten, die sie von Plakatwänden entfernten.

Zu den Malern zählten Valerio Adami, Alain Jacquet, Martial Raysse (der auch bemerkenswerte Montagen anfertigte) und der Deutsche, Gerhard Richter, der sein Werk kapitalistischen Realismus nannte. Einer der bedeutendsten Künstler, die mit Nouveau Réalisme in Verbindung gebrachten werden, war Yves Klein, der im 1962 frühzeitig starb. Er war in seiner kurzen Karriere äußerst einfallsreich, inszenierte Happenings und führte frühe Beispiele von Performance-Kunst aus, indem er seinen eigenen Körper einsetzte, griff Konzeptkunst vorweg und malte ebenso bemerkenswerte Bilder.